Fed und Bank of England erhöhen Zinsen, Euroraum-Inflation auf Rekordniveau


Alles Wichtige auf einen Blick

Wie vom Markt erwartet, hat die US-Notenbank „Fed“ ihren Leitzins zum vierten Mal nacheinander um 75 Basispunkte erhöht – auf eine Spanne von 3,75% bis 4%. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell erklärte, die Zinsanhebungen würden fortgesetzt, bis ein „ausreichend restriktives“ Niveau zur Inflationseindämmung erreicht ist – wobei die Zinsen in der Spitze vermutlich höher sein werden, als bisher erwartet. Zugleich signalisierte er aber, dass auf den kommenden Fed-Sitzungen moderatere Anhebungen beschlossen werden. Auch die Bank of England hat ihre Zinsen um 75 Basispunkte (auf 3%) und damit so kräftig erhöht, wie seit 1989 nicht mehr. Dabei warnte sie vor einem „äußerst schwierigen“ Ausblick für die britische Wirtschaft.

Nachrichten aus aller Welt

Die Jahresinflationsrate des Euroraums ist im Oktober auf einen neuen Rekordstand von 10,7% (nach 9,9% im September) gestiegen, während das BIP-Wachstum im 3. Quartal (nach 0,8% im 2. Quartal) auf 0,2% zurückgegangen ist. Eine gegenläufige Bewegung, die das Dilemma der Europäischen Zentralbank unterstreicht, wobei EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge trotz des steigenden Rezessionsrisikos die Zinsen weiter steigen müssen, um den Preisauftrieb zu dämpfen. Das Inflationsziel der EZB beträgt 2%. Damit der unerfreulichen Nachrichten nicht genug: Wie der endgültige Einkaufsmanagerindex zeigt, hat sich die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe im Oktober auf 46,4 abgeschwächt – den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Zugleich ist der auch Dienstleistungen umfassende Gesamtindex mit 47,3 Punkten auf ein 23-Monats-Tief gefallen. Werte unterhalb von 50 deuten auf eine schrumpfende Wirtschaftsleistung hin.

Zahl im Fokus: 6,3 Billionen Yen

Die japanische Regierung hat im Oktober 6,3 Billionen Yen (rund 43 Mrd. Euro) für eine Intervention zur Stützung des Yens ausgegeben, nachdem dieser auf ein 32-Jahres-Tief zum US-Dollar fiel. Ein Dollar war gegen Mitte des vorigen Monats über 150 Yen wert, notiert seitdem jedoch zwischen 145 und 149 Yen. Unterdessen ist die japanische Industrieproduktion im September um 1,6% gegenüber dem Vormonat gefallen. Ursachen dieses ersten Rückgangs seit vier Monaten dürften die gestiegenen Materialkosten und die weltweite Abkühlung der Konjunktur sein. Die japanischen Einzelhandelsumsätze sind im September um 4,5% zum Vorjahr und den siebten Monat in Folge gestiegen, was die Belebung des coronabedingt schwachen Konsums widerspiegelt.

Wissenswert:

Solarkanäle: Die Idee besteht darin, künstliche Wasserwege mit Sonnenkollektoren zu überdachen, um erneuerbaren Strom zu erzeugen und Wasser vor dem Verdunsten zu bewahren. Solarkanäle könnten eine nachhaltige Möglichkeit sein, entlegene Regionen in Entwicklungsländern mit Wasser zu versorgen. Ein entscheidendes Pilotprojekt dürfte in den kommenden Monaten jedoch im US-Bundesstaat Kalifornien anlaufen, der sich vorgenommen hat, bis 2045 seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das 20 Millionen Dollar teure Projekt „Nexus“ ist darauf ausgelegt, zur Bekämpfung der anhaltenden Trockenheit in dieser Region beizutragen. Bis 2024 sollen über 2,5 Kilometer Kanäle mit Sonnenkollektoren abgedeckt werden.

Das bringt die Woche

Auf der UNO-Klimakonferenz COP27 in dieser und der kommenden Woche dürften trotz des schwierigen Kontexts hinsichtlich der Energieversorgung und -erschwinglichkeit Forderungen nach umfassenderen und schnelleren Klimaschutzmaßnahmen im Vordergrund stehen. Bei den am Dienstag stattfindenden US-Halbzeitwahlen wird sich entscheiden, wer künftig die Mehrheit im amerikanischen Kongress stellt. Zu den in dieser Woche veröffentlichten Konjunkturdaten zählen die Einzelhandelsumsätze im Euroraum, die ebenso wie der Konjunkturausblick der Bank of Japan für Dienstag erwartet werden. Am Mittwoch erscheinen die Oktober-Inflationsdaten für China, gefolgt von US-Inflationsdaten am Donnerstag. Am Freitag wird die vorläufige Schätzung des britischen BIP-Wachstums im 3. Quartal veröffentlicht.

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