Warum saubere Energie ein heißes Thema ist
"Glühende Hitzewelle zwingt Europas überlastetes Energiesystem in die Knie“1 – dies ist nur eine der zahlreichen Schlagzeilen, die ich am 20. Juli gelesen habe, einen Tag, nachdem mit 40,3° Celsius (in Coningsby, Lincolnshire) die höchste Temperatur in Großbritannien seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurde. Wir sollten uns zwar davor hüten, kurzfristige Wetterkapriolen mit längerfristigen Klimatrends zu verwechseln, aber nach etwa 150 wissenschaftlichen Studien des Met Office führt der vom Menschen verursachte Klimawandel zu extremerem Wetter. Extreme Hitzewellen zeigt die folgende Abbildung sehr anschaulich.
Die zehn heißesten Tage in Großbritannien seit Beginn der Aufzeichnungen
Quellen: BBC, Met Office, Juli 20222
Der Klimawandel löst Extremwetter aus, weil die Durchschnittstemperaturen höher sind und weiter steigen, es längere und schlimmere Dürreperioden gibt und es zu außergewöhnlich starken Regenfällen kommt.
Daran, dass CO2-Emissionen für den Klimawandel verantwortlich sind, besteht mittlerweile kein Zweifel mehr, und die Häufigkeit extremer Wetterereignisse zeigt, wie wichtig weitere Investitionen in saubere Energien sind. Interessanterweise unterstreicht der oben genannte Artikel in der Financial Times auch, dass die Energienachfrage aufgrund der extremen Hitze steigt (vor allem wegen der stärkeren Nutzung von Klimaanlagen), das Angebot an Strom aus Kern- und Wasserkraftwerken zurückgeht, weil das Wasser der Flüsse, das für die Kühlung der Kernkraftwerke genutzt wird, zu warm wird und nicht ausreichend Wasser für die Stromerzeugung zur Verfügung steht. Betroffen von dieser unglücklichen Lage sind beispielsweise Frankreich und die Schweiz, die vermutlich auf zusätzliche, umweltschädlichere Stromerzeugung aus Kohle- und Gasverbrennung zurückgreifen werden, um die Nachfrage zu decken. Offensichtlich entsteht ein Teufelskreis. Wie die folgende Abbildung zeigt, werden Wetterereignisse, die erhebliche Schäden anrichten, immer häufiger.
Quellen: Munich RE, Met Office, Juli 2022
Mittel- bis langfristig werden saubere Energien (Wind, Sonne, Batterien) aus unserer Sicht davon profitieren. Wir sind der Meinung, dass die positive Entwicklung dieses Themas dem gesamten Sektor langfristig zugutekommen wird. Wir wissen aber auch, dass es zu kurzfristigen Schwankungen kommen kann, beispielsweise aufgrund der derzeit höheren Transport- und Materialkosten. Bloomberg New Energy Finance, das Prognosen zur Entwicklung erneuerbarer Energien erstellt, geht von einem starken Wachstum sauberer Energie aus. Die folgenden Abbildungen zeigen Prognosen zum Wachstum von Wind- und Sonnenenergiekapazitäten. Von 2022 bis 2030 dürften die Kapazitäten um etwa 50% (Windenergie) und etwa 85% (Solarenergie) steigen.
Neue Windenergiekapazitäten (GW)
Neue Sonnenenergiekapazitäten (GW)
Quelle: Bloomberg New Energy Finance, Juli 2022
Aus unserer Sicht wird das Wachstum beider Technologien durch ihre schon heute beachtliche Wirtschaftlichkeit (d. h. günstigere Gesamtkosten im Vergleich zu fossilen Brennstoffen), kontinuierliche Effizienz- und Technologieverbesserungen sowie die vermutlich anhaltende politische Unterstützung durch die Regierungen vorangetrieben. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass die Chancen auf vielversprechende Aktien aus den Sektoren Wind- und Sonnenenergie überdurchschnittlich sind.
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