Investment Institute
Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Fed-Chef signalisiert weitere Zinsanhebungen, BoE überrascht mit Anhebung um 50 Basispunkte


Alles Wichtige auf einen Blick

Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress bestärkte der Vorsitzende der amerikanischen Notenbank „Fed“ Jerome Powell die Märkte in ihrer Erwartung weiterer Zinserhöhungen in diesem Jahr. Er erklärte, eine Straffung um weitere 50 Basispunkte – wie in der „Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen“ der Notenbank angedeutet – sei „eine recht gute Schätzung“, sofern sich die Bedingungen erwartungsgemäß entwickelten. Andere Fed-Vertreter gaben indes zu bedenken, dass bei allzu raschen Zinserhöhungen die Gefahr bestünde, das US-Wachstum abzuwürgen. Unterdessen reiste Antony Blinken als erster US-Außenminister seit 2018 nach Peking und beflügelte damit Hoffnungen auf eine Entspannung in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Undiplomatische Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den chinesischen Premier Xi Jinping belasteten die Stimmung allerdings etwas.

Nachrichten aus aller Welt

Die Bank of England (BoE) hat die Märkte mit einer Zinsanhebung um 50 Basispunkte überrascht. Mit jetzt 5% sind die Kreditkosten bei 5% so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Hintergrund ist die unerwartet hohe Inflation. Die Gesamtinflationsrate blieb im Mai bei 8,7% – die meisten Analysten waren von einem Rückgang auf 8,4% ausgegangen. Zudem stieg die ohne Lebensmittel, Energie, Alkohol und Tabak berechnete Kerninflationsrate auf ein 31-Jahres-Hoch von 7,1%. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, stimmten sieben Mitglieder des geldpolitischen Rats der BoE für die Anhebung, während zwei die Zinsen lieber unverändert gelassen hätten. Kürzlich veröffentlichten Zahlen zufolge übersteigt der britische Schuldenstand mittlerweile erstmals seit 1961 das Jahres-BIP.

Zahl im Fokus: 1981

Einer wichtigen Erhebung zufolge hat die japanische Inflation so stark zugelegt wie seit 1981 nicht mehr, was die Bank of Japan zwingen könnte, ihr Konjunkturprogramm zurückzufahren. Die ohne frische Lebensmittel und Kraftstoff gemessene ‚Kern-Kerninflationsrate‘ ist im Jahresvergleich von 4,1% im April auf 4,3% im Mai gestiegen. Allerdings kühlte sich die Gesamtinflation erwartungsgemäß auf 3,2% ab, den bisher niedrigsten Stand im laufenden Jahr. Eine Vorabschätzung des Einkaufsmanagerindex ließ eine nachlassende Wachstumsdynamik im Juni erkennen, wobei die Produktion den schwächsten Zuwachs seit vier Monaten verzeichnete. Der Gesamtindex für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleistungen ging von 54,3 Zählern im Mai auf 52,3 im Juni zurück. Werte über 50 signalisieren Wachstum.

Wissenswert:

Gerechte Wende: Die Vorstellung, dass der Übergang zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft weder die Ungleichheit verstärken noch den Anstrengungen zur Armutsbekämpfung insbesondere in den Entwicklungsländern zuwiderlaufen sollte. Staats- und Regierungschefs unter anderem der USA sowie von Frankreich, Brasilien, Japan und Südafrika forderten in einem offenen Brief im Vorfeld eines Klimafinanzierungsgipfels in Paris letzte Woche, „in den letzten Jahren zunichte gemachte Entwicklungserfolge wieder aufzuholen“. Ziel ist, die gerechte Wende in einer Modernisierung des internationalen Finanzsystems zu verankern, bei der Kapital in die Bekämpfung des Klimawandels gelenkt, Entwicklungsziele umgesetzt und möglichst die Schuldenlast von Schwellenländern verringert werden sollen.

Das bringt die Woche

Am Montag erscheint der vielbeachtete deutsche ifo-Geschäftsklimaindex. Kanada legt am Dienstag aktuelle Mai-Inflationszahlen vor, während es aus China am Mittwoch neue Zahlen zu den Gewinnen in der Industriebranche gibt. Am Donnerstag wird die endgültige Schätzung des US-BIP im 1. Quartal veröffentlicht; laut vorherigen Daten war die größte Volkswirtschaft der Welt im Beobachtungszeitraum um 1,3% gewachsen, wobei die erste Schätzung auf 1,1% gelautet hatte. Endgültige britische Zahlen zum BIP-Wachstum im 1. Quartal werden für Freitag erwartet. Ebenfalls am Freitag gibt der Euroraum eine Schnellschätzung seiner Juni-Inflationsrate heraus – für Mai wurde ein Preisauftrieb von 6,1 % bestätigt, die niedrigste Rate seit Februar letzten Jahres.

Ähnliche Artikel

Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Aufwärtskorrektur des US-BIP im 2. Quartal; drastischer Inflationsrückgang im Euroraum

Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

US-Notenbank signalisiert mögliche Zinssenkung im September; Goldpreis erreicht Allzeithoch

Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Niedrigere US-Inflation lässt auf Zinssenkung hoffen; japanisches BIP übertrifft Erwartungen

    Rechtliche Hinweise

    Anlagen enthalten Risiken, einschließlich dem des Kapitalverlustes. Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“) bereitgestellten Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen noch ein Angebot zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen dar.

    Die Angaben in diesem Dokument sind keine Entscheidungshilfe oder Anlageempfehlung, (aufsichts-) rechtliche oder steuerliche Beratung durch AXA Investment Managers Deutschland GmbH bzw. mit ihr verbundenen Unternehmen („AXA IM DE“), sondern werden ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die vereinfachte Darstellung bietet keine vollständige Information und kann subjektiv sein.

    Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken des Empfängers. Eine Weitergabe an Dritte ist weder ganz noch teilweise gestattet. Wir weisen darauf hin, dass diese Mitteilung nicht den Anforderungen der jeweils anwendbaren Richtlinie 2004/39/EG bzw. 2014/65/EU (MiFID/ MiFID II) und der zu diesen ergangenen Richtlinien und Verordnungen entspricht. Das Dokument ist damit für jegliche Form des Vertriebs, der Beratung oder der Finanzdienstleistung nicht geeignet.

    Die in diesem Dokument von AXA IM DE zur Verfügung gestellten Informationen, Daten, Zahlen, Meinungen, Aussagen, Analysen, Prognose- und Simulationsdarstellungen, Konzepte sowie sonstigen Angaben beruhen auf unserem Sach- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung. Die genannten Angaben können jederzeit ohne Hinweis geändert werden und können infolge vereinfachter Darstellungen subjektiv sein. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen wird nicht übernommen. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernehmen AXA IM DE für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur solche Daten verwendet werden, die als zuverlässig erachtet werden.

    Wertentwicklungsergebnisse der Vergangenheit bieten keine Gewähr und sind kein Indikator für die Zukunft. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen und fallen und werden nicht garantiert.

    Informationen über Mitarbeiter von AXA Investment Managers dienen lediglich Informationszwecken und sind stichtagsbezogen. Ein Weiterbeschäftigungsverhältnis mit diesen Mitarbeitern wird nicht garantiert.