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Nachhaltigkeit

Existenzlöhne: Keine Kosten, sondern Investitionen in Humankapital


Im Überblick:

  • Zehn Jahre lang ging die Armut zurück, doch Corona und die anschließende Inflation haben die Reallöhne fallen lassen. Die Mindestlöhne wurden aber nicht entsprechend erhöht.
  • Angemessene Löhne können Armut wirksam verringern. Sie sind eine wichtige Forderung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Existenzlöhne sind auch die Basis vieler UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs).
  • Man kann Arbeitsentgelte als Kosten, aber auch als Investition in Humankapital und soziale Entwicklung ansehen.
  • Wegen der Risiken strukturell fallender Gewinne, teurer Streiks und möglicher Verluste sollten Investoren Unternehmen zur Zahlung von Existenzlöhnen anhalten.

„Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.“ (siehe Artikel 23 der AEMR)1

Auf den ersten Blick scheinen Löhne und Boni für Unternehmen vor allem Betriebskosten zu sein – jedenfalls werden sie in der Gewinn- und Verlustrechnung so verbucht. Unternehmen wollen ihre Kosten naturgemäß senken. Investoren sollten aber bedenken, dass Existenzlöhne, also eine faire Bezahlung der Mitarbeiter, im Grunde Investitionen in Humankapital sind. Sie können Lieferketten und die Wirtschaft als Ganzes stabilisieren.

Die Unternehmen haben es in der Hand: Sie können ihre Mitarbeiter fair entlohnen, sodass die Vergütung für die Deckung der Grundbedürfnisse und einen angemessenen Lebensstandard reicht. Viel spricht dafür, dass die Mitarbeiter ihren Arbeitgeber dann mehr respektieren, mehr Verantwortung übernehmen und loyaler sind. Das kann wiederum die Produktivität steigern, den Personalumschlag senken und die Arbeitszufriedenheit verbessern – und letztlich zu höheren Unternehmensgewinnen und Investorenerträgen führen. Es hat sich gezeigt, dass Existenzlöhne nicht nur das Arbeitsumfeld verbessern, sondern auch Armut lindern, Einkommensungleichheit verringern und die soziale Mobilität fördern können.2

All das kann wiederum das Wachstum fördern, weil finanziell abgesicherte Menschen mehr kaufen und das der lokalen Wirtschaft nützt – und weil sie mehr in ihre persönliche und berufliche Entwicklung investieren.

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Existenzlöhne: Keine Kosten, sondern Investitionen in Humankapital
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