Emerging-Market-Anleihen: Altes und Neues
Das derzeitige Umfeld für Emerging-Market-Anleihen ist dem vor den Präsidentschaftswahlen 2016 überraschend ähnlich.
Im November 2015 hatte die Ukraine nach der russischen Besetzung der Krim im Jahr zuvor und dem anschließenden Staatsbankrott gerade ihre Schulden restrukturiert. Im August 2024 erfolgte erneut eine Restrukturierung der ukrainischen Staatsschulden, nach einem zweijährigen Moratorium für Auslandskredite.
2016 hoffte man kurzzeitig, dass Argentinien mit Mauricio Macris neuer Reformregierung endlich der Bruch mit der Vergangenheit gelänge. Heute versucht sich Javier Milei daran, mit einem gewaltigen Programm zur Sanierung der Staatsfinanzen.
Ähnlich wie heute hatte China damals mit schwachem Wachstum, Überkapazitäten und Deflationssorgen zu kämpfen, und der Immobilienmarkt lag ebenfalls am Boden.
Hinzu kam eine Haushalts- und Staatskrise in Brasilien. Dilma Rousseffs Regierung ließ das Haushaltsdefizit zweistellig werden. Der Höchststand betrug 2015 10,2% des BIP. Am Ende wurde die Präsidentin ihres Amtes enthoben. Heute scheint Lula da Silva (nach seiner erneuten Wahl im Oktober 2022) seinen Kredit an den Märkten ebenfalls verspielt zu haben. Für 2024 wird erneut ein Haushaltsdefizit von 10% des BIP erwartet.
Rechtliche Hinweise