Was die Zinssenkung der Fed für ETF-Investoren bedeuten könnte
Die erste Zinssenkung der Fed seit über vier Jahren ließ die Märkte jubeln.
Am 18. September senkte der Offenmarktausschuss den Leitzins um beachtliche 50 Basispunkte auf 4,75% bis 5,0%.
Erfreut reagierten die Anleger auch auf die am selben Tag veröffentlichten Vierteljahresprojektionen der Notenbank, die Summary of Economic Projections. Demnach rechnet die Fed aufgrund der nachlassenden Inflation mit Zinssenkungen um weitere 50 Basispunkte in diesem Jahr, gefolgt von insgesamt 100 Basispunkten im nächsten.
Auf solche Nachrichten hatten die Märkte gewartet. US-Aktien stiegen daraufhin auf neue Rekorde. Der Blue-Chip-Index S&P 500 schloss auf dem höchsten Wert seit Juli, der Dow Jones Industrial Average erreichte erstmals überhaupt mehr als 42.000 Punkte, und auch der technologielastige NASDAQ Index legte zu.1 Für die US-Positionen von ETFs war das unabhängig von der Assetklasse eine gute Nachricht. Dennoch müssen Investoren in den nächsten Monaten noch vieles bedenken.
Märkte halten Kurs
Trotz der Begeisterung waren die Zeiten für ETF-Investoren zuletzt nicht einfach. Im sonst meist ruhigen August kam es dieses Jahr zu heftigen Kursschwankungen, auch wegen der Arbeitsmarktdaten.
Aktien und Unternehmensanleihen erholten sich allerdings schnell, und auch Risikoindikatoren wie der VIX, der sogenannte Angstindex, fielen schon bald wieder.
Alles in allem waren die Turbulenzen nicht so stark, dass sie der bis jetzt guten Jahresperformance amerikanischer Wertpapiere ernsthaft schadeten. Bislang haben S&P 500 und NASDAQ 2024 jeweils um etwa 21% zugelegt.2
Am Markt rechnet man jetzt damit, dass die Federal Funds Rate auf 3% gesenkt wird – wegen der etwas schwächeren Konjunkturdaten und dem allmählichen Inflationsrückgang in Richtung der Notenbankziele.
Für ETF-Investoren ist das eine gute Nachricht. Sie können wegen der lockereren Geldpolitik weiter mit Anleihen- und Aktienerträgen rechnen – und darauf hoffen, dass aus der schwächeren Konjunktur keine Rezession wird.
Dennoch ist weitere Volatilität in den kommenden Monaten nicht auszuschließen, da die Märkte zurzeit sehr sensibel auf Konjunkturdaten reagieren. Hinzu kommen die amerikanischen Präsidentschaftswahlen und die noch immer unsichere Weltlage. Natürlich könnte ein Sieg Trumps das Wirtschaftswachstum bremsen und die Inflation steigen lassen. Schließlich setzt er auf eine Kombination aus Protektionismus und Steuersenkungen. Ein Sieg von Kamala Harris wäre für die Märkte wohl besser.
Endspurt für 2024
Doch jetzt hat die Fed erst einmal mit Zinssenkungen begonnen – später als andere Notenbanken –, und die Zweitquartalszahlen der Unternehmen haben die Erwartungen im Wesentlichen erfüllt.
Viel spricht daher für weitere Erträge von Aktien- und Anleihen-ETFs bis zum Jahresende. Die Anleihenrenditen bleiben recht interessant und dürften im Vergleich zur Geldmarktrendite in den nächsten Monaten noch attraktiver werden. Bei Aktien sind wir vor allem für Wachstumswerte optimistisch, die schon das ganze Jahr vorn gelegen haben.
Der risikoärmste Weg zu weiteren Gewinnen im letzten Quartal des Jahres dürften aber ETFs für High Yield und andere Unternehmensanleihen mit einer eher kürzeren Duration sein. Bis zum Jahresende bleibt US-High-Yield eine unserer bevorzugten Assetklassen.
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