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Bretton Wood 3.0
- 24 Februar 2025 (7 Minuten Lesezeit)
Das 2003 von Folkerts-Landau und Garber geschmiedete „Bretton Woods 2.0“ war ein Währungsordnung zu einer Zeit, in der China seine Haushaltsüberschüsse in US-Schulden überführte. Damit wurde das Landverantwortlich für die Verschlechterung der US-Leistungsbilanz, ermöglichte aber zugleich deren Tragfähigkeit. Aus unserer Sicht haben wir es jetzt mit einem „Bretton Woods 3.0“ zu tun, allerdings mit zwei wichtigen Unterschieden zu dem Modell von Folkerts-Landau und Garber: Erstens ist der wichtigste Kreditgeber der USA jetzt eine reife Volkswirtschaft, nämlich Europa. Seit 2022 waren europäische Anleger die größten ausländischen Investoren in US-Staatsanleihen. Dies war günstig für die USA, weil es sicherer ist, sich bei anhaltend großzügigen Staatsausgaben auf die Ersparnisse eines politischen und militärischen Partners zu verlassen als auf einen weltpolitischen Rivalen wie China. Zweitens besteht derzeit kein massives bilaterales Leistungsbilanzdefizit. Das US-Handelsdefizit gegenüber dem Euroraum wird durch die hohen Exporte von intellektuellem Eigentum ausgeglichen. Das versetzt die USA in eine komfortable Position.
Warum sollte man etwas reparieren, das gut funktioniert? Der Vorsitzende des US-Rats der Wirtschaftsberater (CEA) hatte die Idee, die Europäer zu zwingen, mehr US-Staatsanleihen zu kaufen – quasi als „Gebühr“ für militärischen Schutz und den Verzicht auf Zölle. Das ist ein „Overkill“, weil die Europäer schon jetzt freiwillig einen großen Beitrag zur Schuldentragfähigkeit der USA leisten. Geplant war außerdem, die Europäer aufzufordern ihre Währung im Rahmen eines „Mar A Lago Accord“ gegenüber dem US-Dollar aufwerten zu lassen, was – abgesehen davon, dass es einen aus unserer Sicht unmöglichen Finanz-Zaubertrick erfordern würde – dem ersten Ziel entgegensteht und zugleich das ohnehin schon schwache Wachstum Europas belasten würde. Gegen ein solches amerikanisches Zwangsverfahren spricht, dass andere Strategien der Europäer wie der Ausbau der eigenen Verteidigungsfähigkeit, wirtschaftlich attraktiv werden könnten, wenn die Beziehung mit den USA zu teuer wird. Interessanterweise ist der CDU-Vorsitzende und Sieger der Wahlen am letzten Sonntag Friedrich Merz einer solche Strategie durchaus zugeneigt. Eine Koalition mit der SPD könnte sie ermöglichen, aber die Möglichkeit extremer Parteien Verfassungsreformen zu blockieren, die notwendigen wären, um den finanziellen Spielraum des Landes zu vergrößern, wird ein Problem sein.
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