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Das letzte Mal?


  • Sowohl die Fed als auch die EZB dürften in dieser Woche ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte anheben. Bei der Fed dürfte es das letzte Mal sein; bei der EZB gehören wir trotz beschwichtigender Worte der Falken eher zum Team „Wendepunkt im September“.
  • Die Wahlen in Spanien haben vielleicht nicht viel Klarheit gebracht, aber die Lage des Landes ist stabil genug, um ein paar weitere Monate der Unsicherheit zu verkraften.

Die Fed dürfte ihren Leitzins diese Woche um 25 Basispunkte anheben, aber wichtiger ist, was danach kommt. Da es keine neuen Prognosen gibt, stehen Jerome Powell vermutlich alle Wege offen. Im Grunde genommen war schon das Statement im Juni wenig aussagekräftig. Wir gehen davon aus, dass die Fed im Juli ihre Zinsen zum letzten Mal erhöhen wird, aber das hängt nach wie vor davon ab, ob sich die Zeichen für ein Nachlassen der US-Wirtschaft mehren.

Auch von der EZB erwarten wir diese Woche eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte, aber um noch überzeugender datenabhängig zu entscheiden – schließlich betrachten jetzt schon die Falken eine weitere Erhöhung im September nicht mehr als gesetzt –, muss die Zentralbank ihr bereits vorbereitetes Statement aktualisieren und den Hinweis streichen, dass der Leitzins auf ein ausreichend straffes Level „gebracht werden wird“.  Dies würde von den Märkten als klarer Schritt in Richtung einer lockereren Geldpolitik interpretiert werden, und aus unserer Sicht wird Lagarde dies in der Pressekonferenz mit einigen straffen Äußerungen ausgleichen müssen.  Mit Blick auf die Zukunft fehlt dem EZB-Rat noch ein entscheidendes Element, um den Zinserhöhungszyklus mit der Anhebung im Juli zu beenden: eine spürbare Verlangsamung der Kerninflation. In den USA ist sie schon da.

Die Bank of England (BoE) muss sich bis August über ihre nächsten Schritte klar werden. Wir wollen uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine überraschend niedrige Juni-Inflation könnte eine Zinserhöhung um „nur“ 25 Basispunkte zur Folge haben und das Risiko verringern, dass die BoE nach dem Sommer einsam an schmerzhaften Straffungen festhalten muss. 

Nach den fast endgültigen Ergebnissen von Sonntagnacht ist es dem rechten Block in Spanien nicht gelungen, die Mehrheit im Parlament zu gewinnen.  Theoretisch könnte Pedro Sánchez zusammen mit regionalen Parteien an der Macht bleiben, aber das wäre eine wacklige Lage. Eine weitere Wahl in ein paar Monaten ist durchaus möglich.  Wir haben die Lage Spaniens untersucht und halten sie für stabil genug, um ein paar weitere Monate der Unsicherheit zu verkraften, ohne dass die Märkte zu stark unter Druck geraten.

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