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US-Inflation lässt nach, China-Exporte brechen ein


Alles Wichtige auf einen Blick

In den USA haben die Verbraucherpreise im Juni um 3,0% gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Dies ist der geringste Anstieg seit März 2021 und eine Verbesserung gegenüber den im Mai gemessenen 4,0%. Die unter Ausklammerung von Lebensmittel- und Energiepreisen ermittelte Kerninflation ließ weniger deutlich nach (auf 4,8% nach 5,3% im Mai). Die am Tag nach Bekanntgabe der Inflationszahlen veröffentlichten Erzeugerpreisdaten bestätigten den Trend und gaben den US-Aktienmärkten Auftrieb, weil man hoffte, dass die für Juli erwartete Zinserhöhung die letzte dieses Jahres sein könnte. Nach einer breit angelegten Umfrage im Euroraum ist die Marktstimmung so schlecht wie zuletzt auf dem Tiefpunkt während der Energiekrise 2022. Zugleich warnte der portugiesische Finanzminister Fernando Medina, dass weitere Leitzinsanhebungen seitens der Europäischen Zentralbank zu einer „schwierigen Situation“ für das Wachstum führen könnten.

Nachrichten aus aller Welt

Daten aus China haben Zweifel an der wirtschaftlichen Lage der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufkommen lassen. So entwickelte sich die Verbraucherpreisinflation im Juni überraschenderweise seitwärts (0% im Vorjahresvergleich). Im Mai war sie um 0,2% gestiegen. Im Juni war die Teuerung, die sinkende Preise von Waren (außer Lebensmitteln) und Transport widerspiegelte, so schwach wie seit Februar 2021 nicht mehr, was eine Konsumzurückhaltung im Vorgriff auf fallende Preise befürchten lässt. Der chinesische Außenhandel ist im Juni so stark zurückgegangen wie zuletzt bei Ausbruch der Coronapandemie. Die Exporte und Importe sanken im Jahresvergleich um 12,4% und 6,8% – beide kräftiger, als erwartet, und nachdem sie bereits im Mai um 7,5% und 4,5% gefallen waren. Damit spricht jetzt noch mehr für weitere Konjunkturmaßnahmen seitens der chinesischen Führung.

Zahl im Fokus: 23%

Die weltweite Gesamtnachfrage nach Energie dürfte bis 2045 um 23% steigen, so Haitham Al Ghais, der Generalsekretär des Erdölkartells Opec. Er plädierte dafür, weiterhin in Infrastruktur für Gas und Erdöl zu investieren, aber auch in die CO2-Abscheidung und Wasserstoffprojekte. Unterdessen ermittelte die Internationale Energieagentur, dass inzwischen (und nach einem Kapazitätszubau von 340 Gigawatt im letzten Jahr) rund 30% der weltweiten Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen stammen. In ihrem Bericht zum Fortschritt beim Ausbau sauberer Energien stellt sie fest, dass dieser bei der Solarstromerzeugung rasch genug voranschreitet, um die Verpflichtungen zur Klimaneutralität einhalten zu können, während es bei vielen weiteren Bausteinen der Energiewende Verzögerungen gebe.

Wissenswert:

Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC): Ein wichtiges Organ der Vereinten Nationen (UNO), das deren Tätigkeiten im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereich unter der Zielsetzung beaufsichtigt, die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Auf ihrem jährlichen Hochrangigen Politischen Forum betonten die ECOSOC-Redner die dringende Notwendigkeit, bei den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) wieder auf Kurs zu kommen, da zur Halbzeit bis zum Stichjahr 2030 lediglich 12% dieser Ziele umgesetzt seien. In einem separaten Bericht zeigte die UNO auf, dass die staatliche Verschuldung weltweit letztes Jahr die Rekordhöhe von 92 Bio. US-Dollar erreicht hat, und ermahnte die Regierungen, der Bezahlung von Schuldenzinsen keinen Vorrang vor „unerlässlichen Investitionen” in die SDG zu geben. Das Forum tagt noch in dieser Woche.

Das bringt die Woche

China präsentiert am Montag Zahlen zu seinem BIP-Wachstum im 2. Quartal. Im 1. Quartal hatte die zweitgrößte Volkswirtschaft um 4,5% zum Vorjahr zugelegt und ihr Wachstum von 2,9% im 4. Quartal 2022 übertroffen. Am Dienstag gibt es aktuelle Inflationsdaten aus Kanada, und die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer Zinssitzung. Nach einer Anhebung ihres Leitzinses im Juni um 25 Basispunkte hatte sie ihn im Juli bei 4,1% belassen. Britische Juni-Inflationsdaten werden für Mittwoch erwartet. Ebenfalls am Mittwoch gibt der Euroraum seine endgültige Schätzung der Inflation im Juni bekannt. Am Donnerstag veröffentlicht Australien aktuelle Arbeitsmarktzahlen, und am Freitag kommen die japanischen Inflationsdaten heraus.

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