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Weltwirtschaft

Wachstum – (zu) schnell und (zu) langsam


Im Überblick:

  • Für die Märkte war der August alles andere als ein strahlender Sommermonat. Die steigenden Renditen infolge des zu schnellen Wachstums der US-Wirtschaft und die Bestätigung der Deflationsrisiken in China – bei zugleich fehlender Reaktion der Politik – bremsten die gute Laune der Investoren. 
  • In Europa ist das Wachstum nicht nur in Deutschland schwach.

In unserem letzten Macrocast am 31. Juli entließen wir unsere Leser mit einer – vermutlich wenig überraschenden – pessimistischen Einschätzung in die Sommerpause. Wir gingen von einer eher harten Landung der Euroraumwirtschaft aus und hatten Zweifel daran, dass in den USA eine weiche Landung ausreichen würde, um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen.  Nach ein paar Wochen Pause sind wir keineswegs zuversichtlicher, und unglücklicherweise scheint auch die Stimmung an den Märkten eher trübe. Am Freitag, dem 26. August hatte der S&P 500 seit Monatsanfang um fast 4% nachgegeben. Der DAX verlor etwas mehr als 5%. Im Sommer können die Märkte wankelmütig sein. Dabei haben sie sich seit ihrem Tiefststand um den 20. August herum sogar schon wieder ein wenig erholt. Aber die Zurückhaltung der Investoren könnte gerechtfertigt sein: Die Weltwirtschaft steht vor zwei voneinander unabhängigen Herausforderungen. Mit der Bestätigung einer noch immer starken US-Wirtschaft haben sich die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine schnelle Kehrtwende der Fed zerstreut, sodass die Renditen weiter gestiegen sind. Und das Szenario einer „Deflationsfalle“ in China ist angesichts der jüngsten Daten wahrscheinlicher geworden, zumal Peking bislang kaum reagiert hat. Kurz gesagt, wachsen die Volkswirtschaften entweder „zu schnell“ oder „zu langsam“.

Die Konjunktur in den wichtigsten Wirtschaftsblöcken lässt sich mit keinem allgemeingültigen Paradigma erklären. Für China überzeugt die Rogoff’sche Prognose eines „Schulden-Superzyklus“, aber dann müsste die People’s Bank of China ihre Zinsen entschlossener senken, um die Folgen der problematischen „Bilanzanpassungen“ zu mindern, während die Strukturreformen gegen die anhaltenden Ungleichgewichte am Immobilienmarkt wirken.  In den USA ist der Erklärungsansatz von Charles Goodhart interessant, in dessen Mittelpunkt die Machtumkehr am Arbeitsmarkt steht.  

Europa kämpft unterdessen mit einem „Doppelschlag“ bestehend aus der nachlassenden Nachfrage aus China und einigen Auswirkungen der steigenden Zinsen in den USA, die die straffere Geldpolitik der EZB verstärken.  Eine neue besorgniserregende Entwicklung ist das rückläufige Geschäftsvertrauen außerhalb Deutschlands, was Länder betrifft, die sich wie Frankreich bislang recht gut gehalten haben.

Wachstum – (zu) schnell und (zu) langsam
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