Was Sie über die IBOR-Reform wissen müssen
Was ist die IBOR-Reform, und wie geht AXA IM mit ihr um?
Was ist die IBOR-Reform?
Mit der IBOR-Reform ist die Ablösung der Interbank Offered Rates (IBORs) als Referenzzinssätze gemeint. Sie werden durch sogenannte risikofreie Zinssätze ersetzt. Zu den derzeit genutzten IBORs zählen der LIBOR (London Interbank Offered Rate) und der EONIA (Euro Overnight Index Average).
Warum verabschieden sich die Märkte vom LIBOR?
Grund 1: LIBOR-Manipulation
2012 hat die Financial Conduct Authority (FCA), die britische Finanzmarktaufsicht, erstmals Bußgelder für Manipulationsversuche des LIBOR verhängt. Die betroffenen Banken mussten für Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem LIBOR und dem EURIBOR Geldstrafen von insgesamt über 757 Millionen Pfund zahlen.
Grund 2: Geringes Transaktionsvolumen
Seit der Finanzkrise 2008 übermitteln immer weniger Banken ihren Refinanzierungssatz – und die Banken, die dies noch tun, berichten über immer weniger Transaktionen. Ohne einen aktiven Referenzmarkt sind die LIBOR-Benchmarks aber problematisch. Der LIBOR gilt heute nicht mehr als wirklich repräsentativ für Finanzierungsgeschäfte.
Folgen
Das Financial Stability Board hatte bereits 2014 erste Empfehlungen zu den IBORs vorgelegt. Sie sollten Risiken durch mangelnde Robustheit, unzuverlässige Methoden und eine zu kleine Datenbasis für die Benchmark-Berechnung beseitigen. 2017 äußerten auch die FCA und die Bank of England Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der Referenzzinssätze. Die an der LIBOR-Berechnung mitwirkenden Banken erklärten sich daraufhin bereit, die nötigen Daten noch bis Ende 2021 täglich zu übermitteln. Dann wird die LIBOR-Berechnung endgültig eingestellt.
Rechtliche Hinweise
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