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Datenparty


  • Die US-Daten unterstützen die Zinsanhebung der Fed um 25 Basispunkte und deren Hinweis auf eine Pause im Erhöhungszyklus.
  • Wir gehen davon aus, dass auch die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird, aber die Möglichkeit einer Straffung in Aussicht stellt.  Sie ist noch nicht „fertig“.
  • Die Bank of Japan (BoJ) könnte sich entschließen, „ein Opfer zu bringen“ und ihre Geldpolitik allmählich zu normalisieren.

Da sich die Geldpolitik – zumindest rhetorisch – zunehmend an den Daten orientiert, war die „Datenparty“ der letzten Woche von entscheidender Bedeutung, auch wenn der EZB vor ihrer Ratssitzung noch einige wichtige Zahlen fehlen.

Das US-BIP-Wachstum hat im 1. Quartal weniger stark angezogen als erwartet und, was noch wichtiger ist, liegt noch immer unter seinem Potenzial. Einige Einzeldaten zeichnen ein weniger klares Bild. Ein großer Teil der Wachstumsschwäche war auf den Lagerabbau zurückzuführen, was man auf unterschiedliche Weise interpretieren kann. Aber selbst die augenscheinliche Stärke des privaten Verbrauchs dürfte die Fed nicht dazu veranlassen zu glauben, dass es hier noch immer einen großen Nachfrageüberhang gibt. Zurückzuführen war der Konsumanstieg im 1. Quartal größtenteils auf den enormen Sprung im Januar. Im Februar und März ließ die Dynamik deutlich nach. Ja, der Employment Cost Index zeigt für das 1. Quartal einen nach wie vor hohen Lohndruck an, aber da die Turbulenzen im Bankensektor offenbar noch nicht vorüber sind, dürften die dem Offenmarktausschuss der Fed zur Verfügung stehenden Daten insgesamt ausreichen, um einen Zinsschritt von „nur“ 25 Basispunkten und Hinweise darauf zu rechtfertigen, dass das Zinsmaximum möglicherweise bereits erreicht ist.

Auch das Euroraum-BIP ist im 1. Quartal weniger stark gewachsen als erwartet. Das nimmt den Falken die Argumente, auf eine Erhöhung um 50 Basispunkte zu drängen. Wir halten eine Anhebung durch die EZB um 25 Basispunkte für das wahrscheinlichste Szenario, weil die Kerninflation möglicherweise gerade ihren Höhepunkt erreicht haben könnte (die Länderzahlen der letzten Woche sind noch nicht bestätigt), und weil wir davon ausgehen, dass die noch nicht erschienenen Märzdaten der Bank Lending Survey und zur Kreditvergabe zeigen werden, dass die Straffung der Geldpolitik wirkt. Es dürfte jedoch eine knappe Entscheidung werden, und wir denken, dass eine Anhebung um 25 Basispunkte mit einigen Ergänzungen einhergehen muss, um die Falken an Bord zu halten, beispielsweise klare Hinweise von Christine Lagarde, dass die EZB noch nicht fertig ist, oder möglicherweise einige Signale für eine Beschleunigung des Quantitative Tightening nach Ende Juni.

Unterdessen hält die BoJ an ihrem Sonderweg fest. Die angekündigte Prüfung der Geldpolitik signalisiert die Bereitschaft Japans, ebenfalls eine Normalisierung in Betracht zu ziehen. Eilig hat sie es damit aber nicht. Für die globale Finanzstabilität wäre eine Normalisierung eine gute Nachricht. 

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