Euroraum-Inflation auf Zielwert, japanische Exporte stark gestiegen
Alles Wichtige auf einen Blick
Für die Euroraum-Inflation wurde für Oktober ein Wert von 2% gegenüber dem Vorjahr bestätigt. Damit liegt die Teuerung wieder auf dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Niveau und über den im September verzeichneten 1,7%. Die ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak berechnete Kerninflationsrate betrug unverändert 2,7%. Unterdessen mahnte die EZB-Präsidentin Christine Lagarde, Europa müsse sich an die veränderte Welt anpassen und seinen Rückstand in puncto Produktivität und Technologie aufholen – andernfalls „werden wir nicht in der Lage sein, den Wohlstand zu erwirtschaften, den wir für die steigenden Ausgaben zur Gewährleistung unserer Sicherheit, zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz der Umwelt benötigen“, so Lagarde.
Nachrichten aus aller Welt
Vor dem Hintergrund einer sinkenden Auslandsnachfrage ist die Wirtschaftstätigkeit im Euroraum im November auf ein Zehn-Monats-Tief gefallen. Nach 50 Punkten im Oktober liegt der Vorab-Einkaufsmanagerindex (PMI) nun bei 48,1 Zählern. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch bei den Dienstleistungen ist das Neugeschäft eingebrochen. In Japan setzte sich der Wachstumsrückgang im November fort. Der PMI legte zwar leicht von 49,6 Punkten im Oktober auf 49,8 zu, liegt damit aber nach wie vor unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Während der Dienstleistungssektor wieder anzog, ging die Industrieproduktion weiter zurück.
Zahl im Fokus: 3,1%
Die japanischen Exporte sind im Oktober um 3,1% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, nachdem sie im September um 1,7%, zurückgegangen waren – so deutlich wie zuletzt vor 43 Monaten. Auch die Markterwartung eines Anstiegs um 2,2% wurde mit diesen amtlichen Zahlen übertroffen. Zurückzuführen war der hohe Wert vor allem auf die stärkere chinesische Nachfrage nach Anlagen zur Chipherstellung. Der überraschend kräftige Zuwachs erfolgte trotz der zunehmenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik und insbesondere der Gefahr höherer Zölle, die den internationalen Handel ausbremsen könnten. Zugleich legten die Einfuhren um 0,4% zu. Die Marktteilnehmer hatten mit einem Rückgang um 0,3% gerechnet. Das japanische Handelsbilanzdefizit belief sich im Oktober auf 461,2 Mrd. Yen (rund 2,86 Mrd. Euro).
Wissenswert
Animal Spirits (instinktives Verhalten)
Der vom Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes 1936 geprägte Begriff „Animal Spirits“ bezieht sich auf die Instinkte, die menschliches Verhalten beeinflussen – und damit indirekt auch das Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen sowie die Marktvolatilität, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Donald Trumps jüngste Wiederwahl zum US-Präsidenten hat diese Animal Spirits bei vielen Menschen erwachen lassen. So investieren seine Anhänger in eine Zukunft, der sie mit Begeisterung entgegenblicken. Diese Woge der Zuversicht löste in den Tagen nach der Wahl an vielen Märkten Rallyes aus. Manche Indizes stiegen auf neue Allzeithochs.
Das bringt die Woche
Am Montag wird der vielbeachtete deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex bekanntgegeben. Am Dienstag erscheint das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank, das Einblicke in deren Entscheidung liefern wird, den Leitzins im November um 25 Basispunkte zu senken. Die zweite Schätzung des US-BIP-Wachstums im 3. Quartal wird am Mittwoch veröffentlicht, einen Tag vor Thanksgiving. Am Freitag schließlich kommen aktuelle BIP-Daten für Kanada sowie eine Vorabschätzung der Euroraum-Inflation heraus.
Rechtliche Hinweise