Regierung aller Talente: Technologien für den Kampf gegen den Klimawandel
- Der Kampf gegen den Klimawandel fördert Innovationen.
- Elektroautos, Wind- und Solarenergie sind nur einige Beispiele für Bereiche mit enormen Fortschritten.
- Für Investoren entstehen immer zahlreichere Chancen, von etablierten bis zu völlig neuen Technologien.
Keinem verantwortungsbewussten Investor, der finanzielle Erträge erzielen und die Welt nachhaltiger machen will, wird eine wichtige Eigenschaft des Klimawandels entgangen sein: Er hat Auswirkungen auf alle Sektoren, Portfolios und Assets. Bis in ihre letzten Winkel hinein ist unsere Weltwirtschaft auf irgendeine Weise betroffen – durch physische Risiken, die Herausforderung der Energiewende oder neue Regulierungen, die zur Lösung des Problems beitragen sollen. In der Praxis bedeutet das, dass die Ideen und Pläne, die zu einer Welt mit Netto-Nullemissionen führen oder die Folgen des Klimawandels mindern sollen, überall in unserem Anlageuniversum zu finden sind.
Alle Chancen zu nennen ist unmöglich, zumindest innerhalb dieses Rahmens, aber wir nennen und beschreiben einige wichtige Technologien in drei Kategorien: Chancen mit etablierten, mit neuen und mit künftigen Technologien der nächsten Innovationsstufe. Am Ende werden nicht alle Ideen erfolgreich sein. Deshalb sind Erfahrung im verantwortlichen Investieren und intensive Analysen in diesem spannenden Bereich unerlässlich.
Etablierte Technologien
Elektroautos werden sich durchsetzen. Die Frage ist nur wann. Der Aufstieg von Tesla zu einer internationalen Marke hat vermutlich den Aufbau einer Ladeinfrastruktur gefördert, ohne die eine umfassende E-Mobilisierung nicht möglich ist. Aber vielleicht sind es eher die etablierten, seit Langem bekannten Marken, an denen man am besten sehen kann, wohin die Reise geht. Ford will spätestens ab 2030 in Europa nur noch Elektromodelle anbieten, Jaguar bereits ab 20251 .
Diese Dynamik gibt Investoren die Möglichkeit, zwischen Automobilherstellern mit unterschiedlichen Zeitplänen zu unterscheiden oder Unternehmen zu unterstützen, die an den damit verbundenen Innovationen und der Herstellung von Technologien und Produkten beteiligt sind, die man für den Übergang von Verbrennungs- zu Elektromotoren braucht. Und das ist noch nicht alles. Die Förderung der Materialien, die für die Herstellung von Batterien benötigt werden, weckt schon heute Bedenken im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit und sozialen Fragen, die verantwortungsbewusste Investoren berücksichtigen müssen. Jene, die die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft im Auge haben, sollten wissen, wie die einzelnen Länder mit dem kontinuierlichen Rückgang ihrer Einnahmen aus Benzin- und Dieselsteuern umgehen.
Wind- und Sonnenenergie sind heute die weltweit meist genutzten erneuerbaren Energiequellen. 2021 betrug die Windenergiekapazität enorme 837 Gigawatt (GW). Vor 20 Jahren waren es nur 24 GW2 . Die Sonnenenergiekapazitäten sind im gleichen Zeitraum von 1,09 auf 843 GW gestiegen. Zusammen machen sie heute erstmals über 10% des globalen Energiemix aus3 . Damit haben sie eine Größenordnung erreicht, die angesichts des Strebens nach einer CO2-freien Wirtschaft bis 2050 weitere Investitionen nach sich ziehen dürfte.
Aber sowohl Wind- als auch Sonnenenergie werfen Probleme auf. Weder Wind noch Sonne sind immer verfügbar, sodass Technologien, die die mit ihnen erzeugte Energie speichern können, entscheidend für eine weitere Verringerung unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sein könnten. Investmentchancen bieten sich vermutlich auch in den Bereichen Smarte Technologien und Smart Grids, die Verbrauchern und Anbietern helfen können, mit Knappheiten oder Überangeboten umzugehen. Einige Hersteller von Windkraftanlagen leiden darunter, dass Subventionen abgeschafft wurden, weil die Nachfrage gestiegen ist. Dadurch sind viele Unternehmen anfälliger für Marktschwankungen, und außerdem könnten in China bald gefährliche Wettbewerber entstehen.
Neue Technologien
Wasserstoff ist schon lange eine leistungsfähige alternative erneuerbare Energie, spielt aber bislang eine untergeordnete Rolle. Wasserstoff gilt gemeinhin als gefährlich, zumal die Bilder des explodierenden Zeppelins Hindenburg im Jahr 1937 noch immer durch unsere Köpfe geistern. Er gewinnt aber zurzeit an Akzeptanz und ist in einigen Anwendungsbereichen sogar die erste Wahl. Wasserstoff kann als CO2-freie(r) Stromquelle, Treibstoff, Rohstoff oder Energiespeicher dienen, aber Investoren können nur schwer einschätzen, wie schnell seine Einführung erfolgen wird und welche Auswirkungen sie auf die beteiligten Unternehmen hätte.
Entscheidend ist, dass die Kosten für den sogenannten grünen Wasserstoff zurückgehen. Er entsteht durch die Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Derzeit rechnet man damit, dass es noch etwa zehn Jahre dauern wird, bis grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden kann4 , aber der Weg ist bereitet. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass der Anteil von grünem Wasserstoff, der zurzeit quasi bei null liegt, bis 2050 auf 10% steigen wird5 . Deshalb sind erneuerbare Energien eine Möglichkeit für Investoren, auf die zu erwartende künftige Rolle von Wasserstoff in der Energiewende zu setzen. Interessant können aber auch Unternehmen sein, die schon heute Wasserstoff herstellen oder transportieren, insbesondere Industriegashersteller, die Erfahrung im Management einer solch komplexen Wertschöpfungskette haben.
Biokunststoffe könnten die Folgen unserer Abhängigkeit von Verpackungen und anderem Plastik mindern, die in modernen Volkswirtschaften einen festen Platz haben. Mit ihnen sowie mit Innovationen aus dem Bereich Zellstoff und Papier sollen umweltfreundliche Alternativen zu Produkten auf Basis fossiler Brennstoffe entstehen. Einige neue Biokunststoffe aus natürlichen und erneuerbaren Rohstoffen scheinen ähnlich leistungsfähig zu sein und ähnliche Barriereeigenschaften zu haben wie herkömmliche Kunststoffe wie PET.
Natürlich ist das alles nicht so einfach. Einige große Unternehmen werben schon heute mit der Nutzung von Biokunststoffen, aber je mehr davon produziert wird, desto mehr Rohstoffe werden benötigt und desto größer wird die damit verbundene Boden- und Wasserbelastung. Außerdem stellt sich die Frage nach der biologischen Abbaubarkeit dieser Produkte. Einige haben nur dann einen echten Vorteil gegenüber Plastik, wenn sie der Industriekompostierung zugeführt werden. Für alle diese Probleme dürften sich Lösungen finden lassen, weil die Unternehmen die biologische Abbaubarkeit verbessern und mit verschiedenen Rohstoffen experimentieren. Die grundsätzliche Frage ist aber, ob nicht die möglichst baldige Vermeidung von Verpackungen der einzige wirklich nachhaltige Weg ist.
Die nächste Innovationswelle?
3D-Druck klingt zunächst einmal nach Kleinserien, aber ein breiter Einsatz dieser Technologie im Bausektor könnte ein guter Weg sein, um dessen CO2- und Energieintensität zu verringern. Allein auf die Zementherstellung entfallen etwa 7% der weltweiten CO2-Emissionen6 . Befürworter argumentieren, dass der 3D-Druck auch Möglichkeiten jenseits des Standarddesigns bietet und angesichts der zunehmenden Urbanisierung, vor allem in den Emerging Markets, energieeffiziente, strukturelle Vorteile hat.
Nach Angaben der Weltbank konnte der 3D-Druck in Malawi die CO2-Emissionen um fast 70% und die Rohstoffabfälle um bis das Zehnfache reduzieren7 . China und die USA sind die wichtigsten Investoren am globalen 3D-Druck-Markt, aber auch Dubai scheint diese Technik zunehmend im Bausektor einzusetzen. Die staatliche Dubai Future Foundation (DFF) sagte, dass bis 2025 durchaus 25% aller neuen Gebäude in Dubai aus dem 3D-Drucker kommen können8 .
Bei einem weiteren interessanten Projekt im chinesischen Jiangsu wurden beim Bau eines selbstdämmenden Mehrfamilienhauses durch 3D-Druck Arbeitskosten eingespart und die Bauzeit verringert. Bei diesem Projekt wurden mit 132 Fuß (über 40 Meter) langen Druckern in Fabriken fern der Baustelle aus traditionellen Rohstoffen und recyceltem Baumaterial Wände und andere Gebäudeteile produziert9 . Investoren sollten aber vorsichtig sein. Möglicherweise verbessert sich durch die neue Technologie die Umweltbilanz, aber sie ist nach wie vor energieintensiv, vergleichsweise teuer und bislang noch kein Ersatz für traditionelle Bauweisen.
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