Sollten verantwortliche Investoren nur auf „grüne Vorreiter“ setzen?
Man könnte annehmen, dass ein verantwortlicher Investor Umweltverschmutzer oder zu ressourcenintensive Unternehmen einfach kategorisch ablehnt. Es ist aber ein differenzierterer Ansatz nötig. Uns interessieren nicht nur Unternehmen, die seit Langem ein nachhaltiges Geschäftsmodell und hohe Standards zum Wohle des Planeten haben – sondern suchen auch hässliche Entlein, die sich zu schönen Schwänen entwickeln können.
Investments in „grüne Vorreiter“
Wer in „grüne Vorreiter“ investiert, setzt bewusst auf Unternehmen, die die Dekarbonisierung der Wirtschaft vorantreiben wollen, wie etwa:
- Tesla*: Dieses amerikanische Unternehmen entwickelt und produziert vollelektrische Fahrzeuge und Systeme zur Energieerzeugung und -speicherung. Tesla hat viel in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen investiert und ist nach wie vor ein Innovationsführer. Die Produktionslinien wurden erheblich verbessert und laufen auf Hochtouren. Der Autohersteller strebt eine viel längere Akkulaufzeit als die meisten anderen Fahrzeugbauer an. Tesla recycelt alle Akkus am Ende ihres Lebenszyklus.
- Alfen*: Das niederländische Unternehmen stellt Umspannwerke, Energiespeichersysteme und Ladestationen für Elektrofahrzeuge her. Hinzu kommen Automatisierungslösungen, Netzwerkmanagement und -wartung sowie integrierte Energielösungen.
Durch Investments in diese Unternehmen kann man zur Senkung von Klimarisiken beitragen und zugleich auf finanzielle Erträge für das Portfolio abzielen. Wer aber nur in grüne Vorreiter investiert, könnte Chancen bei Unternehmen verpassen, die sich einem Wandel zum Besseren verschrieben haben.
Investments in Unternehmen, die verantwortlicher werden wollen
Wir sollten Unternehmen mit einem aktuell niedrigen ESG-Score (ökologische, soziale und governancebezogene Faktoren) nicht gleich abschreiben. Man sollte auch finanziell solide Unternehmen in Betracht ziehen, die eine tragfähige Strategie für den Übergang von emissionsintensiven zu umweltfreundlichen Geschäftsmodellen und vorausschauende Managementteams haben, die ihre Ziele mit Nachdruck verfolgen. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die Wegbereiter des Wandels, die ihr Geschäftsmodell nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten, viele Anlagechancen bieten.
Diese Vorgangsweise könnte sich langfristig auszahlen. Einen vorausschauenden Ansatz halten wir bei jedem Investment für unerlässlich. Um Wachstumschancen von Unternehmen aufzuspüren, muss man genau verstehen, in welche Richtung sie sich entwickeln. Seit wir 1998 unser erstes Mandat im Verantwortlichen Investieren gewannen, unterstützen wir viele Unternehmen in ihrer Entwicklung und bei ihrem ökologischen Wandel. So haben etwa folgende Unternehmen ihre Geschäftsmodelle umgestellt, um ihren CO2-Fußabdruck aktiv zu verringern:
- Neste*: Das finnische Unternehmen betrieb ursprünglich Ölraffinerien. Seine Managementteams haben jedoch bereits früh erkannt, dass dieses Geschäftsmodell langfristig keinen Bestand haben würde. Wir hatten mit den Entscheidern persönliche Gespräche geführt. Neste hat sein Geschäftsmodell überarbeitet und Produktionsprozesse umgestellt, um ein Weltmarktführer bei Biokraftstoff zu werden.
- Ørsted*: Der dänische Hersteller von Offshore-Windanlagen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, durch den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien bis 2025 CO2-neutral zu werden. 2018 eröffnete Ørsted vor der Küste Großbritanniens den größten Windpark der Welt.
- Iberdrola*: Auch bei dem spanischen Energieunternehmen hat sich in den letzten 20 Jahren ein weitreichender Wandel vollzogen, und das Portfolio sauberer Energien wird weiter ausgeweitet. Der Übergang ist zwar noch nicht abgeschlossen. Iberdrola kann aber stolz auf eine erhebliche Senkung seiner CO2-Emissionen verweisen, durch die es in Europa zu einem Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel geworden ist.
Günstiges aufsichtsrechtliches Umfeld
Die EU-Richtlinie über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR) wurde im März 2021 eingeführt. Sie enthält konkrete und anspruchsvolle Vorschriften zur klaren Definition und Einteilung von verantwortlichen Investmentlösungen. So können wir die ESG-Integration auf zweierlei Art fördern: Durch einen defensiven Ansatz, indem wir darauf setzen, dass die Aktivitäten mit dem höchsten Verbrauch natürlicher Ressourcen durch die Vorschriften langsam obsolet werden, und einen offensiven Ansatz, indem wir in Unternehmen investieren, die relevante Lösungen für ESG-Fragen bieten. Sie werden an Bedeutung gewinnen.
Auf diese Weise können wir durch die Berücksichtigung von ESG-Themen nicht nur viele Probleme der modernen Welt angehen. Dieser Ansatz steht auch in keinem Widerspruch zur Aussicht auf finanzielle Erträge.
90% der Assets, die AXA IM verwaltet, erfüllen die Anforderungen von Artikel 8 und 9 der SFDR.1
ESG-Belange sind von Natur aus langfristige Themen. Wir bleiben unseren Überzeugungen treu und entwickeln unsere Analysen immer weiter. Dadurch können wir unser Programm zur aktiven Eigentümerverantwortung von Jahr zu Jahr verbessern und die Unternehmen unterstützen. Durch eingehende Finanzanalysen können wir ermitteln, ob Unternehmen für den Übergang zu einem nachhaltigeren und profitableren Geschäftsmodell bereit sind, die Mittel dafür haben und sich in die richtige Richtung bewegen.2
Assetmanager, die diesen Weg einschlagen, werden eine wichtige Rolle spielen und durch ihre Investments zur Lösung der Herausforderungen für die Menschen und den Planeten beitragen können – indem sie die Energiewende und Fortschritte in der Gesellschaft vorantreiben. Dies ist unser Leitbild. So wollen wir Mehrwert für unsere Portfolios und unsere Kunden schaffen.
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* Alle genannten Aktien dienen nur zur Illustration und dürfen nicht als Beratung oder Empfehlung einer Anlagestrategie verstanden werden. Quelle aller Unternehmensinformation: Unternehmenswebseiten, Stand 30. April 2021.
Rechtliche Hinweise
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