Warum die Klimatransparenzregeln der US-Wertpapieraufsicht wichtig werden können – und warum nicht
Im Überblick:
- Die Beschäftigung der SEC mit Klimarisiken war überfällig. Sie hilft damit Investoren und allen, die sich für die Dekarbonisierung der Wirtschaft einsetzen.
- Die endgültigen Vorschriften werden aber wohl nicht alle Probleme lösen.
- Investoren müssen Unternehmen weiter zur Veröffentlichung wichtiger klimarelevanter Daten anhalten, um Investitionen mit einem optimalen Risiko-Ertrags-Profil zu ermöglichen.
Und noch eine Verzögerung. Nach über 15.000 Eingaben – so vielen wie noch nie – und mehr als zwölf Monaten voller Analysen, Verhandlungen und Anpassungen hat die US Securities and Exchange Commission (SEC), die amerikanische Wertpapieraufsicht, im April 2023 nicht wie erwartet die endgültigen Vorschriften bekannt gemacht. Wir wissen also noch immer nicht, welche CO2- und Klimadaten die bei der SEC registrierten aus- und inländischen Unternehmen veröffentlichen müssen.
Nach dem langen Vorlauf und den Diskussionen über einzelne Anforderungen bleibt die entscheidende Frage: Werden die neuen Vorschriften, wenn sie in Kraft treten, wirklich etwas ändern? Wir glauben, ja, grundsätzlich schon.
Die Entscheidung der SEC, Klimarisiken aufzugreifen, war längst überfällig. Wenn die neuen Vorschriften gelten, werden sie Investoren und allen Dekarbonisierungsbefürwortern helfen.
Dennoch werden die Vorschriften kein Allheilmittel sein, nicht zuletzt wegen der eingeschränkten Zuständigkeit der SEC. Wichtig wird auch sein, über welche Emissionen informiert werden muss und ob es bei der Umsetzung zu Verzögerungen kommt.
Großinvestoren wie AXA IM müssen Unternehmen daher weiterhin drängen, wichtige Klimadaten zu veröffentlichen. Nur dann sind im Zuge der Dekarbonisierung Investitionen mit einem optimalen Risiko-Ertrags-Profil möglich.
Rechtliche Hinweise