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EZB reagiert mit Leitzinssenkung auf rückläufige Inflation, chinesisches BIP-Wachstum kühlt sich ab


Alles Wichtige auf einen Blick

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzinssatz zum dritten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte gesenkt – auf 3,25%. Zuvor war die Eurorauminflation unter den Zielwert von 2% gefallen. Für September wurde die Jahresinflationsrate der Währungsunion von der früheren amtlichen Schätzung von 1,8% auf 1,7% abwärts korrigiert. Im August hatte sie bei 2,2% gelegen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge deuten aktuelle Daten darauf hin, dass „die Konjunktur etwas schwächer war als erwartet“. Zudem signalisierten die jüngsten Daten ein „geringeres Wachstum“, so Lagarde weiter. AXA IM geht davon aus, dass die EZB bis Juni 2025 auf jeder ihrer Sitzungen eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird, was auf einen Endzins von 2,0% hinausliefe.


Nachrichten aus aller Welt

Die chinesische Wirtschaft hat im 3. Quartal um 4,6% p.a. zugelegt. Damit wuchs sie etwas weniger stark als im 2. Quartal (4,7%), war so schwach wie zuletzt Anfang 2023, lag aber zugleich über den Markterwartungen von 4,5%. Das von der chinesischen Regierung ausgerufene Wachstumsziel von „rund 5%“ ist also noch immer in Reichweite. Andere Konjunkturdaten der letzten Woche, etwa zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion, übertrafen die Prognosen.  Peking stellte kürzlich fiskal- und geldpolitische Impulse in Aussicht, um die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, die unter einer Krise des Immobiliensektors und einem schwachen Binnenkonsum leidet, wieder in Schwung zu bringen.

Zahl im Fokus: 100 Billionen Dollar

Nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte die weltweite Staatsverschuldung bis Ende 2024 die Marke von 100 Bio. US-Dollar – rund 93% des globalen BIPs – übersteigen und sich bis 2030 den 100% nähern. Dies sind zehn Prozentpunkte mehr als 2019 (vor der Pandemie), wobei der Anstieg insbesondere von China und den USA ausgeht. Obgleich vermutlich zwei Drittel der Länder ihre Staatsschulden stabilisieren oder abbauen, könnten die öffentlichen Schuldenstände künftig höher sein, als kalkuliert. Zurückzuführen sei dies teilweise auf einen hohen Ausgabendruck und verdeckte Schulden in beträchtlicher Höhe, so der IWF. Er ermahnte die Länder, den Risiken unverzüglich mit „durchdachten fiskalpolitischen Maßnahmen“ zu begegnen, die „das Wachstum und finanziell schwache Haushalte schützen und zugleich die Vorteile der geldpolitischen Lockerung nutzen“.


Wissenswert

Nationale Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne: Ein zentrales Konzept, das erläutert, wie einzelne Länder beabsichtigen, die Artenvielfalt zu schützen und dem Artensterben entgegenzuwirken. Die Regierungen hatten sich verpflichtet, ihre aktualisierten nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) vor Beginn der UN-Biodiversitätskonferenz COP16 vorzulegen, die am 21. Oktober beginnt. Wie die Plattform „Carbon Brief“ und der „Guardian“ letzte Woche berichteten, dürften jedoch über 85% der Teilnehmerländer diese Frist verfehlen. Unter den 17 „megadiversen Ländern“ – jenen Staaten, auf die zusammen 70% der weltweiten Artenvielfalt entfallen – hätten demnach lediglich fünf aktualisierte NBSAPs eingereicht.

Das bringt die Woche

Am Montag beginnen die COP16 sowie die Jahrestagung von IWF und Weltbankgruppe. Am Mittwoch hält die kanadische Notenbank ihre geldpolitische Sitzung ab. Sie hatte ihren Leitzins im September um 25 Basispunkte auf 4,25% gesenkt. Für den Donnerstag sind zahlreiche Vorab-Einkaufsmanagerdaten für Oktober zu erwarten, unter anderem Gesamtindizes für den Euroraum, die USA, Großbritannien und Japan. Der vielbeachtete deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex wird am Freitag veröffentlicht. Am Sonntag finden die japanischen Parlamentswahlen statt.

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