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EZB senkt Leitzinsen erneut, US-Inflation zieht leicht an


Alles Wichtige auf einen Blick

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt, und zwar um 25 Basispunkte auf 3,00%. Damit sind die Zinsen seit Juni um insgesamt 100 Basispunkte gefallen. Die Euroraum-Inflation ging zwischenzeitlich auf die angestrebten 2% zurück. Aktuellen Zahlen zufolge ist sie aber von 2,0% p.a. im Oktober auf 2,3% p.a. im November gestiegen. In einer Stellungnahme erklärte die EZB, sie sei „entschlossen, für eine nachhaltige Stabilisierung der Inflation beim mittelfristigen Zielwert von 2% zu sorgen“. Weiter hieß es, die Festlegung der angemessenen Geldpolitik werde „von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung erfolgen“. Die kanadische Notenbank senkte ihre Zinsen um 50 Basispunkte auf 3,25%.


Nachrichten aus aller Welt

In den USA hat die Jahresinflation im November erneut leicht angezogen – auf 2,7%, nachdem sie im Oktober bei 2,6% und im September auf einem Drei-Jahres-Tief von 2,4% gelegen hatte. Die ohne die besonders schwankungsanfälligen Preise von Nahrungsmitteln und Energie ermittelte Kerninflationsrate lag indes unverändert bei 3,3%. Trotz des Anstiegs der Gesamtinflationsrate, der sich mit den Marktprognosen deckte, wird allgemein nach wie vor erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung in dieser Woche ihre dritte Leitzinssenkung im laufenden Jahr beschließen wird. AXA IM erwartet für die Dezember- und die Märzsitzung der Fed jeweils eine Senkung um 25 Basispunkte sowie eine anschließende Zinspause bis Mitte 2026.

Zahl im Fokus: 1,6 °C

Nach einem außergewöhnlich warmen November dürfte dieses Jahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden, wobei die globale Oberflächentemperatur im Schnitt um 1,6 °C über dem vorindustriellen Mittelwert liegen dürfte – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2023 mit 1,48 °C. Damit übersteigen die vom Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels erhobenen Daten erstmals die Marke von 1,5 °C gegenüber vorindustriellen Werten – die Obergrenze, auf die sich die Weltgemeinschaft im Pariser Abkommen zur Eindämmung des Klimawandels verständigt hatte. Das Abkommen trat am 4. November 2016 mit dem Ziel in Kraft, die Erderwärmung auf „deutlich unter“ 2 °C über dem vorindustriellen Niveau, möglichst jedoch auf einen Wert von etwa 1,5 °C zu begrenzen. 


Wissenswert

Politbüro: Das höchste politische Führungsgremium der Kommunistischen Partei Chinas. Letzte Woche kündigte das Politbüro an, erstmals seit 14 Jahren seinen geldpolitischen Kurs zu lockern, um das schwache Wachstum der Volksrepublik zu fördern. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Immobilienkrise hat sich die chinesische Konjunktur abgekühlt. Mitglieder der oberen Führungsriege gaben daraufhin an, ihre geldpolitische Ausrichtung von „umsichtig“ in „angemessen locker“ ändern zu wollen. Peking hat in diesem Jahr eine Reihe fiskal- und geldpolitischer Wachstumsprogramme in Aussicht gestellt, um die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wieder in Schwung zu bringen. Unabhängig davon wurden letzte Woche Zahlen veröffentlicht, nach denen die chinesischen Importe im November einen starken Rückgang um 3,9% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verzeichnet haben, was eine schwache Binnennachfrage widerspiegelt.

Das bringt die Woche

In dieser Woche finden eine Reihe wichtiger Zentralbanksitzungen statt. So tagt die Fed am Mittwoch zum Zinsentscheid, gefolgt von der Bank of Japan und der Bank of England am Donnerstag. Am Montag veröffentlichen der Euroraum, Großbritannien und Japan ihre Vorab-Einkaufsmanagerindizes für Dezember. Am Dienstag kommt der vielbeachtete deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex heraus. Ebenfalls am Dienstag veröffentlicht Kanada seine aktuellen Inflationsdaten vor. Die entsprechenden Zahlen aus dem Euroraum folgen am Mittwoch. Am Donnerstag schließlich erscheint endgültige Schätzung des US-BIP-Wachstums im 3. Quartal. 

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