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Wie man Chancen mit europäischen Unternehmensanleihen nutzt, wenn sich die Märkte verändern

Im Überblick
Die Hinweise der Europäischen Zentralbank auf eine baldige Zinssenkung vor dem Hintergrund der unterschiedlichen gesamtwirtschaftlichen Lage in Europa und den USA haben europäische Unternehmensanleihen (Credits) möglicherweise noch attraktiver gemacht.
Wir sehen Chancen, aber angesichts der Sektorunterschiede dürfte ein flexibler Ansatz eine gute Wahl sein.
Bei unsicheren Märkten könnte ein Barbell-Ansatz erfolgreich sein.

Während in Europa wegen der nachlassenden Inflation und der schwächeren Wirtschaft Aussicht auf recht kräftige Zinssenkungen besteht, herrscht bezüglich der nächsten geldpolitischen Schritte in den USA noch Unsicherheit.  Diese Auseinanderentwicklung der Geldpolitik könnte niedrigere Finanzierungskosten für europäische Unternehmen und Länder zur Folge haben. Davon könnten die Credit-Märkte profitieren. Allerdings sollte man die Entwicklungen von Weltwirtschaft und -politik nicht außer Acht lassen.  Dennoch gehen wir davon aus, dass 2024 ein weiteres gutes Jahr für europäische Credits wird.

Da sich die Spreads von Emissionen aus unterschiedlichen Qualitätssegmenten auseinanderentwickeln dürften, sollte man angesichts der zu erwartenden Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank aus unserer Sicht einen flexiblen Ansatz für Euro-Credits wählen, um die erfolgversprechendsten Sektoren und Emittenten zu ermitteln.

Tatsächlich wird die verzögerte Wirkung der Geldpolitik auf die Realwirtschaft vermutlich für erhebliche Unterschiede zwischen Emittenten und Sektoren sorgen. Unternehmen mit stabilen Finanzen dürften besser abschneiden als Firmen mit schwachen Bilanzen und hoher Verschuldung.

Deshalb könnte eine Total-Return-Strategie eine gute Wahl sein. Sie ist an keine Benchmark gebunden, ermöglicht gut informierte Entscheidungen auf Grundlage sorgfältiger Credit-Analysen und kann Chancen nutzen, die durch Veränderungen an den Unternehmensanleihenmärkten entstehen.


Mögliche Chancen 

Bei unseren flexiblen Ansätzen investieren wir in unsere größten Überzeugungen, gestützt auf eingehende Analysen, um attraktiv bewertete Sektoren und Emittenten zu erkennen, die besonders gute Wachstumschancen und solide Fundamentaldaten haben. Unsere starke Überzeugung von bestimmten Sektoren und Emittenten beruht auch auf unserer genauen Kenntnis von Marktdynamik, Konjunkturtrends und unternehmensspezifischen Faktoren.

Die folgenden Sektoren halten wir zurzeit für interessant:

  1. Finanzen

    Für die Fundamentaldaten des europäischen Bankensektors sind wir zuversichtlich. Die Gewinne im 4. Quartal 2023 waren hoch, vor allem in Italien und Spanien. In Großbritannien und Frankreich enttäuschte das Wachstum allerdings. Die Rentabilität blieb hoch, ging aber gegenüber den letzten Quartalen leicht zurück, weil die Spitze der Nettozinseinnahmen erreicht ist.  Die Kapitalstrukturen sind weiter stabil und spiegeln die hohen Gewinne sowie den trotz höherer Ausschüttungen an die Aktionäre moderaten Anstieg des risikogewichteten Vermögens wider. Die Aussichten für 2024 sind unverändert gut, aber möglicherweise werden in den kommenden Quartalen höhere Rückstellungen gebildet, um für potenzielle gesamtwirtschaftliche Herausforderungen gewappnet zu sein.

  2. Versorger

    Der Sektor bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Ertragspotenzial. Er ist stabil, defensiv und attraktiv bewertet.

  3. Immobilien

    Die günstige Bewertung des Sektors und unsere Positionen in den Topunternehmen aus dem Investmentgrade-Segment machen uns zuversichtlich, vor allem für die Bereiche Wohnen und Logistik. Im Teilbereich Büroflächen sind wir derzeit allerdings untergewichtet.


Bei Unternehmensanleihen achten wir auf den Gesamtertrag

Unser Total-Return-Ansatz ermöglicht eine dynamische Asset-Allokation und Anlagen in alle Teile des Marktes, unabhängig von einer Benchmark. Der Ansatz ist eine Kombination aus aktiver Top-down-Allokation, bei der wir die globale Credit-Kompetenz von AXA IM nutzen, und Bottom-up-Auswahl, mit der wir Mehrwertchancen finden wollen. Dabei achten wir auf Marktanomalien und passen uns an Marktveränderungen an.  Das Portfolio wird aktiv an den Konjunkturzyklus angepasst und investiert in alle Risikokategorien (Defensive, Intermediate und Aggressive, kurz DIA), um auf Veränderungen zu reagieren.

Mit dieser Strategie sollen stabile Mehrerträge über gleitende 3-Jahres-Zeiträume erzielt werden. Sie ermöglicht zudem, die wichtigsten Alphaquellen zu erkennen und unabhängig vom Marktumfeld Erträge zu erwirtschaften. Außerdem dürfte die DIA-Allokation, bei der die Duration über alle drei Kategorien gesteuert wird und eine aktive Allokation abhängig von der Marktzyklusphase erfolgt, für ausreichend Flexibilität sorgen, um Risiken zu steuern und Mehrwert zu erzielen.

Zurzeit verfolgen wir eine Barbell-Strategie mit Schwerpunkt auf den Kategorien Defensive und Aggressive. Dabei ist in der Regel ein großer Teil des Portfolios in Wertpapiere mit geringem Risiko investiert (häufig Kurzläufer oder Anleihen mit hohen Ratings), aber auch Papiere mit hohen Risiken und hohen Erträgen (wie nachrangige oder High-Yield-Anleihen) sind stark vertreten.

Wir gehen davon aus, dass wir diese Barbell-Strategie über das gesamte Jahr 2024 hinweg beibehalten. Bei der Einzelwertauswahl sind wir sehr selektiv und stützen uns vor allem auf sorgfältige Fundamentalanalysen. Zugleich lassen wir aber auch den Carry, den die Assetklasse bietet, nicht außer Acht. Wir halten ihn für hoch genug, um eine kurzfristige Spreadausweitung abfedern zu können.


Hinweise auf Unternehmen und Sektoren dienen nur zur Illustration und dürfen nicht als Anlageempfehlungen verstanden werden.

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