Handelswachstum dürfte sich 2024 verdoppeln, Bank of England signalisiert Zinssenkung


Alles Wichtige auf einen Blick

Nach einem Bericht der Financial Times könnte sich das weltweite Handelswachstum 2024 dank starker US-Konjunktur und nachlassender Inflation mehr als verdoppeln, wäre aber damit immer noch schwächer als vor der Pandemie. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung prognostiziert, dass das Handelsvolumen im laufenden Jahr um 2,3% und 2025 um 3,3% zulegen wird, gegenüber einem Plus um 1% im Jahr 2023. Zwischen 2006 und 2015 waren die Handelsvolumina laut Daten des Internationalen Währungsfonds indes um durchschnittlich 4,2% pro Jahr gewachsen. In China lagen die Importe im April mit einem Anstieg um 8,4% im Jahresvergleich über den Erwartungen, während sich die Ausfuhren um 1,5% erhöhten, nachdem beide im März auf Jahresbasis gerechnet ein Minus verzeichneten. 


Nachrichten aus aller Welt

Die Bank of England hat ihren Leitzinssatz unverändert bei 5,25% gelassen. Ihrem Governor Andrew Bailey zufolge könnten die Kreditkosten jedoch schneller sinken, als derzeit vom Markt erwartet wird. Er erklärte, eine Lockerung in den kommenden Quartalen sei „wahrscheinlich“ und könne „möglicherweise kräftiger ausfallen, als derzeit am Markt eingepreist ist“. Sieben Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses stimmten dafür, die Sätze konstant zu halten, während zwei eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vorzogen. AXA IM geht für das laufende Jahr von drei Zinssenkungen um 25 Basispunkte höchstwahrscheinlich ab Juni aus. Die Hoffnungen auf niedrigere Zinssätze sorgten für Auftrieb an den Märkten. So stiegen der FTSE 100 und der europäische Stoxx 600 auf neue Rekordhoch. Unterdessen legte das britische BIP im 1. Quartal um 0,6% zu, womit die Rezession überwunden ist.

Zahl im Fokus: 52,5

Der chinesische Dienstleistungssektor hat im April etwas von seiner Dynamik eingebüßt, schnitt mit einem Zuwachs im 16. Monat in Folge jedoch weiterhin solide ab. So gab der von Caixin/S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für Dienstleistungen leicht von 52,7 im März auf 52,5 nach, blieb damit aber im expansiven Bereich von über 50 Punkten. Ein Grund für den Anstieg war die höhere Zahl an Exportaufträgen, bei denen der stärkste Zuwachs seit zehn Monaten gemeldet wurde. Allerdings bremsten steigende Kosten das Wachstum leicht. Der Gesamt-PMI, der die Daten für Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe zusammenfasst, legte von 52,7 im März leicht auf 52,8 im April – so stark zu wie seit nahezu einem Jahr nicht mehr.


Wissenswert

Analyse der globalen Stromerzeugung: Ein jährlich von der Denkfabrik Ember vorgelegter Bericht, der Veränderungen in der weltweiten Stromgewinnung sowie deren wahrscheinliche Auswirkungen auf Energiequellen und Emissionen in der nahen Zukunft analysiert. Nach dem jüngsten Bericht wurde 2023 ein Rekordanteil von 30% des weltweit erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen, was auf den höchsten jemals gemessenen Ausbau von Solar- und Windenergie zurückzuführen ist. In einer separaten Analyse fand die Internationale Energieagentur (IEA) heraus, dass sich die Ausgaben für die Produktion von Photovoltaik (PV) im letzten Jahr mehr als verdoppelt haben, während die Investitionen in die Batterieherstellung um rund 60% gestiegen sind. Vor diesem Hintergrund ist die IEA davon überzeugt, dass die Produktionskapazitäten für PV-Module jetzt ausreichen, um dem Bedarf ihres Szenarios für Klimaneutralität im Jahr 2030 gerecht zu werden.

Das bringt die Woche

Am Dienstag werden britische Arbeitsmarktdaten für März sowie der jüngste ZEW-Konjunkturindex für den Euroraum veröffentlicht, der die Konjunkturerwartungen für die Währungsgemeinschaft auf Sicht von sechs Monaten widerspiegelt. Am Mittwoch gibt der Euroraum Zahlen zur Beschäftigung und zum BIP-Zuwachs im 1. Quartal bekannt. Außerdem kommen die US-Inflationszahlen für April heraus. Am Donnerstag berichtet Japan über sein BIP-Wachstum im 1. Quartal, und am Freitag erscheinen aktuelle Inflationszahlen aus dem Euroraum.

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